Die Provence, ein Synonym für Farbenpracht, betörende Düfte und eine einzigartige Lebensart. Unendliche Lavendelfelder, die sich über die sanften Hügel erstrecken, prägen das unverwechselbare Bild dieser Region. Dieser Reiseführer präsentiert Ihnen fünf außergewöhnliche provenzalische Dörfer, die weit mehr als nur Postkartenmotive sind – Orte, an denen Tradition, Natur und Gastfreundschaft in perfekter Harmonie vereint sind. Bereiten Sie sich vor auf eine Reise, die Ihre Sinne verzaubert und unvergessliche Erinnerungen schafft.

Gordes: aussichtsreicher höhenflug in die provenzalische geschichte

Gordes, ein auf einem Hügel thronendes Juwel, besticht durch seine beeindruckende Architektur. Eng aneinandergebaute Häuser klammern sich an den Berghang und bieten einen atemberaubenden Panoramablick über die Lavendelfelder und die umliegende Landschaft. Das imposante Schloss von Gordes, mit seiner über 700-jährigen Geschichte, zeugt von der reichen Vergangenheit des Dorfes. Die Wirtschaft von Gordes lebt heute stark vom Tourismus, der jedoch sensibel und nachhaltig gemanagt wird, um den authentischen Charme zu bewahren. Über 100 Kunsthandwerker und Geschäfte bieten traditionelle Produkte und lokales Kunsthandwerk an. Das Dorf empfängt jährlich etwa 750.000 Besucher.

Sehenswürdigkeiten: Schloss von Gordes, die Abtei Sénanque (etwas außerhalb, aber unbedingt einen Besuch wert!), die zahlreichen Galerien und Ateliers der lokalen Künstler.

Roussillon: ein ockerfarbenes märchen aus stein und erde

Roussillon, ein Dorf von einzigartiger geologische Schönheit, ist berühmt für seine ockerfarbenen Felsen und Häuser. Die verschiedenen Schattierungen des Ockers, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen, schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Zahlreiche Wanderwege schlängeln sich durch die beeindruckenden Felsformationen, bieten atemberaubende Ausblicke und laden zu erholsamen Spaziergängen ein. Die künstlerische Atmosphäre, geprägt durch die einzigartige Farbgebung, inspiriert Künstler aus aller Welt. Eine alte Legende erzählt von einem verborgenen Schatz, der in den Ockerschluchten versteckt liegt – ein Geheimnis, das bis heute die Phantasie beflügelt. Der Ockerabbau hat Roussillon über Jahrhunderte geprägt, heute sind etwa 24 verschiedene Ockertöne identifizierbar. Das Dorf zieht jedes Jahr über 500.000 Besucher an.

Aktivitäten: Wandern auf den Ockerpfaden, Besuch des Conservatoire des Ocres et des Pigments, Erkundung der Altstadt mit ihren kunstvollen Häusern.

Séguret: wein, genuss & provenzalische lebensart

Séguret, ein typisch provenzalisches Dorf, ist inmitten von Weinbergen eingebettet. Der Duft von Wein und die malerischen Gassen mit ihren traditionellen Häusern prägen das unverwechselbare Ambiente. Die Weinkellereien laden zur Verkostung der regionalen Weine ein, die für ihre Qualität und ihren einzigartigen Geschmack geschätzt werden. Die Gastronomie spielt in Séguret eine bedeutende Rolle. Die Restaurants und Cafés bieten lokale Spezialitäten und regionale Köstlichkeiten, die die Aromen der Provence widerspiegeln. Ein Gespräch mit einem Winzer, der seit vier Generationen seine Reben pflegt, vermittelt die Leidenschaft und das tiefe Wissen, das hinter der Herstellung der exquisiten Weine steckt. Die Weinlese im September ist ein besonderes Ereignis und zieht viele Besucher an. Jährlich werden rund 30.000 Hektoliter Wein in der Region produziert.

Erlebnisse: Weinprobe in einem lokalen Weingut, Besuch des Wochenmarktes, Genießen der provenzalischen Küche in einem traditionellen Restaurant.

Moustiers-sainte-marie: zwischen himmel und erde im Verdon-Tal

Moustiers-Sainte-Marie, ein pittoreskes Dorf im Herzen des Verdon-Tals, besticht durch seine atemberaubende Lage und die dramatische Landschaft. Die Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir, auf einem Felsvorsprung thronend, ist ein Wahrzeichen des Ortes und zeugt von der religiösen Bedeutung in der Vergangenheit. Die Region um Moustiers-Sainte-Marie ist ein Paradies für Kletterer und Outdoor-Enthusiasten. Über 150 Kletterrouten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade laden zu unvergesslichen Erlebnissen inmitten der Natur ein. Die zwei Felswände, die durch eine schmale Kette mit einem kleinen Kreuz verbunden sind, bilden ein berühmtes Wahrzeichen und symbolisieren die Einzigartigkeit dieses Ortes. Das Dorf zählt ca. 700 Einwohner und zieht jährlich 400.000 Besucher an.

Aktivitäten: Klettern, Kajakfahren auf dem Verdon, Besuch der Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir, Wanderungen durch die Schluchten des Verdon.

Ansouis: ein verstecktes juwel mit authentischer ruhe

Ansouis, ein weniger bekanntes Dorf, ist ein wahrer Geheimtipp für alle, die Ruhe und Authentizität suchen. Mit seinen etwa 1.100 Einwohnern bietet es ein entspanntes Ambiente abseits des Massentourismus. Die unberührte Natur rund um Ansouis lädt zu langen Spaziergängen und erholsamen Wanderungen ein. Der traditionelle Wochenmarkt, der jeden Samstagmorgen stattfindet, bietet die Gelegenheit, lokale Produkte und handwerkliche Erzeugnisse kennenzulernen. Ein besonders schönes Highlight ist der 5km lange "Chemin des Sources", der zu einer Quelle am Rande des Dorfes führt.

Besonderheiten: Der ruhige Charakter des Dorfes, der traditionelle Markt, der "Chemin des Sources" Wanderweg, die gut erhaltene mittelalterliche Architektur.

Diese fünf Dörfer repräsentieren die einzigartige Vielfalt der provenzalischen Landschaft und Architektur. Gemeinsam ist ihnen der unvergleichliche Charme der engen Gassen, der die Besucher in eine andere Zeit versetzt und die Ruhe und Authentizität der Provence spüren lässt.

Lavendelfelder und die seele der provence

Der Lavendelanbau ist eng mit der Geschichte und Kultur der Provence verwoben. Die lilafarbenen Felder prägen nicht nur das Landschaftsbild, sondern beeinflussen auch die Wirtschaft und die Lebensart der Region. Lavendel wird nicht nur in der Kosmetikindustrie verarbeitet, sondern dient auch als Zutat für diverse kulinarische Spezialitäten wie Honig, Sirup oder Gebäck. Die ätherischen Öle des Lavendels werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Heilkunde eingesetzt. Die blühenden Lavendelfelder im Juli und August ziehen Besucher aus aller Welt an und schaffen ein unvergessliches Erlebnis. Ein Hektar Lavendelfeld kann bis zu 2,5 Tonnen Blüten liefern, aus denen etwa 1000 Liter ätherisches Öl gewonnen werden können.

  • Anreise: Die Provence ist mit dem Auto, dem Zug und dem Flugzeug gut erreichbar (Flughäfen: Marseille, Avignon, Nizza).
  • Beste Reisezeit: Juni bis September für warmes Wetter und Lavendelblüte; Frühling und Herbst bieten ein angenehmes Klima für Wanderungen.
  • Unterkünfte: Eine große Auswahl an Hotels, Ferienwohnungen, Gîtes (ländliche Ferienhäuser) und Campingplätzen steht zur Verfügung.
  • Gastronomie: Entdecken Sie regionale Köstlichkeiten wie Bouillabaisse, Ratatouille, Pastis, und natürlich Lavendelprodukte.
  • Aktivitäten: Wandern, Radfahren, Weinproben, Besuch von Märkten, Erkundung der Dörfer, Klettern (Verdon-Schlucht).
  • Weitere Tipps: Buchen Sie Unterkünfte und Aktivitäten im Voraus, besonders während der Hochsaison. Lernen Sie ein paar grundlegende französische Sätze – die Einheimischen freuen sich darüber!
  • Entfernungen: Die Dörfer liegen in relativ geringer Entfernung zueinander und lassen sich bequem mit dem Auto erkunden. Planen Sie für jeden Ort mindestens 2-3 Stunden ein.
  • Parkmöglichkeiten: In den Dörfern sind die Parkmöglichkeiten oft begrenzt, planen Sie daher ausreichend Zeit ein oder nutzen Sie Parkplätze außerhalb der Zentren.

Die provenzalischen Dörfer sind mehr als nur malerische Orte – sie sind ein Erlebnis für alle Sinne. Eine Reise in die Provence ist eine Reise in die Geschichte, die Natur und die Seele Frankreichs. Planen Sie jetzt Ihren Traumurlaub und lassen Sie sich von der Magie der Provence verzaubern!